Gerhard Puhlmann eröffnete am 4. September mit der Feierstunde "zweisam dreisam gemeinsam" die Reihe der Hamburger Veranstaltungen nach der Sommerpause. Dabei beleuchtete er unter anderem die Frage: Was macht eine Gemeinschaft aus?
Die Menschen einer Gemeinschaft teilen natürlich etwas Gemeinsames. Damit aus einer Gruppe aber eine Gemeinschaft wird, muss es um mehr gehen als um ein bloßes Ziel oder ein pragmatisches Anliegen: Das Gemeinsame muss den Menschen am Herzen liegen. So verschieden sie ansonsten sein mögen, dieses Gemeinschaftsstiftende muss den Mitgliedern sehr wichtig sein. Wenn das gelingt, dann fühlen sie sich mit der Gemeinschaft verbunden und viele bringen sich ein.
Sich ehrenamtlich einzuetzen hat nicht nur altruistische Motive, oft macht es einfach Freude! In jedem Fall aber bekomme ich etwas zurück. Und das Schöne daran: Jeder bekommt etwas Anderes, Wichtiges, Wertvolles.
Es tut gut, sich das einmal zu vergegenwärtigen. Wie schön kann ein Ausflug sein. Was gibt mir eine Feierstunde? Welche nicht-alltäglichen Gedanken stößt ein Gesprächskreis an? Ich kann mich einbringen, die anderen hören mir zu. Wie schön, wenn ich mich auch einmal verstanden fühle! Welcher Respekt, welche Anerkennung und welche Wiedersehensfreude erwarten mich hier, so wie ich bin und mit dem, was ich hier tue? Wir können uns mit Wertschätzung gegenseitig so viel Gutes tun!
Darüberhinaus gibt es in unserer Religionsgemeinschaft noch die inhaltliche Ebene, die mich mit dieser Gemeinschaft verbunden fühlen lässt. Ich nenne es Seelenverwandschaft mit Menschen, die die Welt auf der gleichen religiösen Grundlage sehen wie ich. Die mich ganz gut verstehen, wenn ich mich mit Ihnen darüber austausche. Hier erlebe ich eine Verbundenheit, die mir als Pendant zu einer viel weiter gehenden Verbundenheit erscheint: Wir spüren einen allumfassenden Zusammenhang, der uns trägt. Wir sind ein kleiner Teil der Natur, sind „Kinder des Weltalls“, wie es Hoimar von Dithfurt ausdrückte.