Unitarier begrüßen Ehe für alle in Deutschland: „Endlich“
Die Unitarier – Religionsgemeinschaft freien Glaubens begrüßen die Entscheidung des Bundestages zur Einführung der Ehe für alle. „Dieser Schritt war längst überfällig. Die bisherige Blockade der Unionsparteien war und ist nicht nachvollziehbar“, so Prof. Dr. Karsten Urban, Präsidiumsmitglied der Unitarier.
Verantwortliche Eigenständigkeit, Toleranz und gegenseitiger Respekt sind Kernpunkte unitarischer Ethik. Dazu gehört nach unitarischer Auffassung die Gleichstellung von homosexuellen und heterosexuellen Ehegemeinschaften. Diese Haltung wird in der Religionsgemeinschaft freien Glaubens aktiv gelebt. Die Gleichbehandlung aller Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung ist ein Menschenrecht. Deshalb können sich homosexuelle Paare selbstverständlich genauso unitarisch trauen lassen wie heterosexuelle. Eine Mitgliedschaft bei den Unitariern ist dafür übrigens nicht nötig.
Sexualität ist ein Grundelement menschlichen Zusammenlebens. Unitarier unterstützen deshalb Freiheiten, die im Einvernehmen zwischen gleichberechtigten Sexualpartnern gelebt werden. Diese sollten insbesondere nicht durch religiöse Dogmen beschnitten werden. Die sexuelle Freiheit jedes Einzelnen endet allerdings dort, wo die Freiheit oder die körperliche Unversehrtheit eines anderen eingeschränkt wird oder Abhängigkeiten ausgenutzt werden. Als Religionsgemeinschaft empfinden die Unitarier eine besondere Verantwortung, um sexuellen Missbrauch in allen Bereichen zu verhindern. Unitarier mahnen zu Respekt im Umgang mit dem Gegenüber und der Umwelt in allen Lebensbereichen. Daher ist die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe, die von uns schon lange gefordert wird, die logische Konsequenz einer unitarischen Religionsauffassung. Sie ist ein deutlicher Schritt in Richtung einer pluralistischen Gesellschaft, die eine Weiterentwicklung und ein lebenswertes Dasein ermöglicht.
„Wir haben die politischen Entscheidungsträger in Deutschland seit vielen Jahren dazu aufgefordert, endlich auch hier die gesetzlichen Rahmenbedingungen für gleichgeschlechtliche Ehen zu schaffen“, so Urban und weiter: „wir fordern eine vollständige Gleichstellung von LGBT und die Beseitigung sämtlicher Diskriminierungen, zum Beispiel die Aufhebung des Verbots der Blutspende für schwule Männer.“
Gleichbehandlung aus religiöser Überzeugung