Festlich gestaltet begann Gaby Berger traditionell mit dem Anzünden der Kerze und einem Lichtspruch:
Das Licht scheint für uns alle,
für jene, die vor uns kamen
und die später kommen werden.
Und für uns, die wir dazwischen leben,
Vergangenheit und Zukunft verbindend.
In dieser Stunde hat Gaby Berger vor allem mit ihrer großen Erfahrung u.a. aus ihrer Hospiz-Arbeit und mit Liedern und Gedichten unsere Aufmerksamkeit auf unser eigenes Leben gerichtet.
Die Trauer um unsere Liebsten, die gegangen sind, hat viel mit unserem Leben im Hier und Jetzt zu tun: „Wir neigen dazu, die guten und die wichtigen Dinge immer auf später zu verschieben, weil sie Zeit und Energie kosten, die wir im Alltag scheinbar nicht haben. Wir geben uns oft nicht genug Zeit für uns selbst oder für unsere Angehörigen, für unsere Freunde und Nachbarn. Wir finden immer genug Ausreden, warum irgendetwas gerade jetzt schlecht möglich ist: '...vielleicht in einem Monat, in einem halben Jahr...', nur eben nicht jetzt.“
Es gibt so Vieles in unserem Leben, das verstanden werden muss, was wir uns zu sagen hätten, wenn wir den Mut dazu aufbrächten, Fragen zu stellen, zu erzählen, worauf wir stolz sind oder welche Träume uns bewegen. Denken an den Tod, Gedenken an unsere Toten kann uns dazu bringen, diese Dinge nicht aufzuschieben.
Kira und Clara Holtzendorff spielten gemeinsam das Lied „Yesterday“ auf dem Klavier und der Querflöte.
Viele von uns hatten einen kleinen Gegenstand des Erinnerns mitgebracht, der unsere Verbindung zu einem lieben Menschen in besonderer Weise über seinen Tod hinaus wachhält. Mit dem Entzünden einer Kerze konnte, wer wollte, diese besondere Geschichte erzählen. Trauer und tiefes Erinnern fanden so ihren Raum in dieser Stunde.- Edith Mittag